Genossenschaftsmitglieder und Projektpartner entwicklen den Gewerbehof zu einem genossenschaftlichen Modellprojekt
1995 gründen ansässige Unternehmen die Genossenschaft Gewerbehof Saarbrücker Straße eG mit dem Ziel der langfristigen Sicherung und Entwicklung des Standortes bei günstigen Mieten. 2002 entscheidet das Land Berlin, die Immobilie über den Liegenschaftsfonds öffentlich anzubieten und meistbietend zu verkaufen. Nach einem schwierigen Verhandlungsmarathon übernimmt die Genossenschaft am 01.09.2003 das Grundstück.
Die auf dem Gewerbehof ansässigen Firmen und weitere Unternehmen sind heute mit 57 Mitgliedern in der Genossenschaft vertreten. Auf dem Gewerbehof ist eine eine vielfältige, bunte Mischung von Handwerksbetrieben/ verarbeitendem Gewerbe, Dienstleistungsbetrieben, Betrieben der Kulturwirtschaft und Kunstschaffenden entstanden.
Die Mitglieder der Genossenschaft finden hier günstige Bedingungen, wirken an der Entwicklung des Standortes mit, beteiligen sich mit Einlagen und bilden so die Grundlage für den eigenen und den Erfolg der Genossenschaft.
Die Mitglieder wirken in Gremien und der Generalversammlung an den Entscheidungsprozessen der Genossenschaft mit. Im Bau- und Bewirtschaftungsausschuss und in Arbeitsgruppen werden aktuelle Entwicklungen diskutiert und die Gremienentscheidungen vorbereitet.
Das Konzept für die Nutzung, den Umbau, die Bewirtschaftung und die Finanzierung des Projekts wurde von Klinkenberg Architekten in enger Zusammenarbeit mit der Genossenschaft erarbeitet und über die Bauphase betreut.
Dabei fanden ökonomische, ökologische, soziale und denkmalpflegerische Gesichtspunkte eine besondere Berücksichtigung.
Die Umsetzung des Konzeptes erfolgte in 8 Baustufen über einen Zeitraum von 15 Jahren. Die nächste Baustufe wurde jeweils erst nach der Vermietung und Finanzierung begonnen. Die dynamische Stufen- planung sorgte für hohe Flexibilität und Sicherheit bei der Änderung der Marktbedingungen. Die Genossenschaft hat in diesem Zeitraum ca. 14 Mio. € in die Entwicklung des Standortes investiert.
Nach der Berliner Volksbank ist jetzt die Umweltbank die Finanzierungspartnerin der Genossenschaft.
Der Neubau an der Straßburger Straße wurde durch eine nach genossenschaftlichen Grundsätzen organisierte Kommanditgesellschaft auf der Basis eines Erbbaurechtsvertrages mit der Genossenschaft realisiert. Das Projekt wird von der GLS Bank eG finanziert.