Realisierte und geplante ökologische Maßnahmen
Auch unter den Bedingungen eines überwiegend freifinanzierten Projektes wurden bislang schon ökologische Maßnahmen realisiert. Voraussetzung war die frühe Integration ökologischer Aspekte in die Planung und die Einbindung der Nutzerschaft. Im Vordergrund standen Nachhaltigkeitsaspekte und die Einsparung von Ressourcen. Durch erhöhte Wärmedämmstandards und energiesparende Beleuchtungstechnik wurden in erheblichem Umfang Betriebskosten eingespart.
Energieeinsparung
Durch die kompakte Gebäudeform, eine konsequente Wärmedämmung der Schwachstellen und die Erneuerung der Fenster und Außentüren wurde ein niedriger Wärmebedarf erreicht und die Umweltbelastung gesenkt. Die Gewerbeflächen wurden an das auf dem Nachbargrundstück befindliche erdgasbetriebene Blockheizkraftwerk angeschlossen. Dort wird die benötigte Raumwärme effizient und umweltschonend hergestellt.
Regenwassersammlung /-Versickerung
Regenwassersammelanlagen und die Substitution von Trinkwasser durch Regenwasser (Toilettenspülung, Außenanlagenbewässerung) sind unter günstigen baulichen Umständen an der Grenze der Wirtschaftlichkeit und werden mit steigenden Wasser/ Abwassergebühren immer wirtschaftlicher. Der Verbrauch von Trinkwasser wird dadurch um ca. 30 % gesenkt. Die Versickerung von Regenwasser auf dem Grundstück wird bereits teilweise praktiziert, die Regenwassersammlung für Bewässerungszwecke steht noch aus.
Umweltverträgliche Baustoffe
Grundsätzlich kommen nur solche Baustoffe zum Einsatz, die bei ihrer Gewinnung, und Verarbeitung, beim Transport und bei der Nutzung, Wiederverwendung, Weiterverwendung und Entsorgung möglichst geringe Eingriffe in den Naturhaushalt bedeuten, möglichst wenig Energie benötigen, keine gesundheitsgefährdenden Potentiale enthalten und so insgesamt eine hohe Umweltverträglichkeit aufweisen. Der Einsatz ökologischer Baustoffe ist durch die größere Haltbarkeit und höhere sinnliche Qualität wirtschaftlich und zudem denkmalpflegerisch geboten.
Müllvermeidung, Abfallrecycling
Mit den Nutzern wird an der Vermeidung von Abfall gearbeitet. Die technischen und baulichen Voraussetzungen für die getrennte Sammlung des Abfalls wurden geschaffen. Während der Bauzeit wurde der Anfall von Bauschutt und Baumüll durch Vermeidung, Materialtrennung und - wo möglich - Wiederverwendung reduziert.
Branchenkonzepte
Im Zusammenarbeit mit geeignteten Gewerbebetrieben wurden und werden aktuell wieder Einsatzmöglichkeiten für besondere technische Anlagen untersucht und z.T. breits realisiert (z.B. Kraft-Wärme-Kopplung, Wärmerückgewinnung, sortenreine recyclinggerechte Abfallsammlung) . Durch geschicktes Betriebskostenmanagement sind im Gewerbebereich deutliche Senkungen zu erzielen.
Verkehr
Das Grundstück ist hervorragend an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Im Keller werden PKW-Stellplätze in begrenzter Zahl angeboten. Durch ein gutes und dezentrales Angebot an Fahrradständern wird ein Anreiz zur Benutzung des Fahrrades gegeben. Ladestationen für E-Autos und E-Fahrräder sind für die kommenden Jahre geplant (2020ff.).
Grün- und Freiraumkonzept
Obwohl das Grundstück zu großen Teilen versiegelt ist, die Kelleranlagen erhalten bleiben und die Freiflächen eine hohe Nutzungsdichte aufweisen, wurden - wo möglich und denkmalpflegerisch zulässig - Hof- , Fassaden- und Dachbegrünungsmaßnahmen realisiert. Durch Verdunstung und Staubbindung verbessern die Pflanzen das MIkroklima. Ferner erhöhen sie die Aufenthaltsqualität für die Beschäftigten der ansässigen Unternehmen und die Habitatqualität für stadtangepasste Vogel- und Insektenarten (s.auch Artenschutz).
Artenschutz
In der Folge der Sanierung und des Neubaus von Gebäuden wird der Lebensraum von Wildtieren in der Stadt eingeschränkt. Nistplätze, Aufenthaltsplätze und die Nahrungsgrundlage werden entzogen. Der Artenreichtum und die Population mit Wildtieren wird erheblich gesenkt.
Auf dem Gelände Saarbrücker Straße 24 sind geschützte Arten, wie Turmfalken, Mauersegler, Haussperling und Fledermäuse ansässig. Im Rahmen der Sanierung wurden künstliche Nisthilfen eingebaut und bei der Anlage der Außenanlagen, Fassaden und Dachbegrünung besonders auf die Nahrungsgrundlage der wild lebenden Vögel geachtet.
Nutzerbeteiligung
Der Erfolg der ökologischen Maßnahmen hängt von der Beteiligung der Nutzer*innen ab. Durch Information und nachvollziehbare individuelle Abrechnungssysteme kann das Verbrauchsverhalten positiv beeinflusst werden.
Kooperation mit der Technischen Hochschule Brandenburg zur Bestimmung weiterer Maßnahmen
Drei Bereiche wurden zur näheren Untersuchung im Rahmen einer Masterarbeit identifiziert: Ausweitung der solaren Stromerzeugung auf weiteren Dächern, Abwärmenutzung bei einem Betrieb in Haus C, Raumluft-/Serverkühlung durch Nutzung des Temperaturgefälles Kellerluft-Außenluft.